Konflikt

Statement zum Angriff des Vorderhauses (sog."AZ Hafermarkt")
Heute morgen sind Menschen aus dem Vorderhaus in den Garten des Hafermarkt eingedrungen, haben diesen kurzzeitig besetzt und ihre Supporter*innen zu einer Garten-und Grillparty in den Garten eingeladen. Das ist eine weitere Eskalation des Konflikts innerhalb und um das autonome Wohn- und Kulturprojekt Hafermarkt. Dies ist ein weiterer Angriff auf den Wohn- und Lebensraum der Bewohner*innen durch Menschen, die sich bereits illigitimerweise das Vorderhaus angeeignet haben.

Was war da los? Wir werden versuchen, die Ereignisse der letzten Monate aus unserer Sicht zusammenzufassen.
Vor ca. 2 Jahren brach ein schon lange schwelender Konflikt im Hafermarkt auf, der dazu führte, dass sich das Vorderhaus (VH) des Projektes vom Rest (Hinter- und Mittelhaus) abgespalten hat. Mit einem Schlosstausch im VH in dem sich z.B. die Kollektivräume wie Konzert- und Bandraum befinden, wurde dem Nachdruck verliehen und einzelne Bewohner*innen aus den Kollektivräumen ausgeschlossen. Ursprünglich ging es mal um persönliche Konflikte unter Bewohner*innen, z.B. eskalierte ein Streit um einen Termin soweit, dass ein cis männlicher Bewohner des VHs einen Schutzraum vor eiem anderen cis männlichen Bewohner forderte und bekam. Gewaltdrohungen gab es ironischerweise nur von dem Typen, der den Schutzraum forderte. Ohne das es konkrete Vorwürfe oder Ereignisse gab, wurde aus dem nervigen Typen aus dem Hinterhaus ein Täter, aus den restlichen 8 Bewohner*innen eine Cismänner WG, wobei die dort lebende Frau einfach ignoriert und die anderen Bewohner*innen ungefragt so gelesen wurde. Rhetorisch aufgerüstet, ging es plötzlich nur noch um Trigger und toxische Männlichkeit. Begriffe, die hier völlig inflationär gebraucht wurden.
Der Konflikt schien nicht mehr lösbar, auch ein Moderationsgespräch im Februar 22 viel zu spät und das Projekt dadurch inaktiv und gelähmt. Der Forderung der 4 Bewohner*innen aus dem VH, das dann eben alle ausziehen müssten, wurde von den anderen 8 keine Folge geleistet.
Soweit zum Setting, in dem die weiteren Entwicklungen stattfinden konnten. Die nachfolgenden Ereignisse werden so gut wie möglich chronologisch dargestellt.

Juni 22:
die Übernahme des VHs durch die FLINTA WG und das "neue AZ" wird vorbereitet. Zu diesem Zweck wird der Verein H/C 159 übernommen, die Schnittstelle zwischen der Stadt, der die Gebäude gehören, und dem Projekt. Der Verein fungiert z.B. als Vermieter und setzte sich aus den (zu dem Zeitpunkt) aktuellen und ein paar ehemaligen Bewohner*innen zusammen. Die Einsetzung eines neuen Vorstands wird durch eine fingierte Mitgliederversammlung belegt, die ordnungsgemäß notariell beglaubigt und bei Gericht eingereicht wird. Die Vereinspost wird sicherheitshalber in

ein anderes Projekt umgeleitet. Als das öffentlich wird, übernimmt eine Person die volle Verantwortung dafür, was wenig glaubhaft erscheint, heißt es doch in den FAQs des Vorderhauses:
“Der Hafermarkt hatte aus diversen Gründen (z.B. Gema Rückzahlungen, Mietrückstände, Nebenkostennachzahlungen) finanzielle Probleme, zu deren Lösung es nötig war, den Verein, der 28 Jahre nur als Papiertiger existierte, mit einem Vorstand auszustatten, der handlungsfähig ist.”  https://www.az-hafermarkt.org/2022/07/29/faq/

Ende Juli 22:

Unabgesprochen mit den restlichen Bewohner*innen wird das Vorderhaus geräumt und einer Gruppe von jungen FLINTA, angeführt von den neuen Vereinsvorständen, übergeben. Dort wird dann ein “neues AZ” im bestehenden AZ gegründet und eine FLINTA WG soll nun dort einziehen. In einem ersten Text des neuen “AZs” wird den verbleibenden Bewohner*innen schon mal vorsorglich mit Rauswurf gedroht:

“Wir werden keine im Hafermarkt lebenden Personen autonom räumen oder deren Mietverträge kündigen (solange sie das Projekt Autonomes Zentrum nicht gefährden).”  https://www.az-hafermarkt.org/2022/07/25/in-flensburg-entsteht-ein-autonomes-zentr um/

Wie so eine “Gefährdung” definiert ist, bleibt natürlich offen. Die verbleibenden Bewohner*innen in ein neutrales Mittelhaus und eine toxische CIS Männer WG eingeteilt. Schade nur, dass die neuen Herrscher*innen im Vorderhaus weder wissen, wer in den anderen Häusern eigentlich wohnt, noch welcher genderidentität sich die dort lebenden Menschen eigentlich zugehörig fühlen. Anders als behauptet, werden Gespräche mit dem “Mittelhaus” abgeblockt. Aber mit der gezielten Verbreitung von Lügen und Fehlinformationen wird sich ein anderer Text noch genauer auseinandersetzen.

Desweiteren veröffentlicht das “AZ” einen Katalog von FAQs (link s.o.) Kommentieren kann diese auf der Homepage des “AZs” natürlich nur, wer angemeldet ist. Eine Antwort auf die FAQs gibt es hier: https://www.dropbox.com/s/xklrwv43727uxqx/Stellungsnahme%20auf%20die%20FA Qs%20des%20sogenannten%20AZ%20Hafermarkt.odt?dl=0

Menschen aus dem Hinter- und Mittelhaus öffnen gemeinsam mit Supporter*innen den Konzertraum um Equipment (PA, Verstärker etc.)zu sichern, welches dem Verein oder dort in Bands probenden Einzelpersonen gehört. Die Tür zu den Privaträumen wurde sofort nach Öffnung des Konzertraumes provisorisch “verbarrikadiert”, um eine direkte Auseinandersetzung im Konzertraum zu vermeiden. Die Privaträume oder Personen aus dem Vorderhaus wurden nicht

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angefasst. Das “AZ” bezeichnet diesen Vorgang als “Einbruch” (in Gemeinschaftsräume???), es wird behauptet mensch wüsste die Positionen des Mittelhauses nicht, obwohl es Gespräche am Gartenzaun mit der dort lebenden Flinta gab, in der diese die vorübergehende Öffnung des Konzertraumes erklärte. Der Konzertraum wurde von Gartenseite aus provisorisch dicht gemacht. Das konnten die Menschen im VH sowohl aus einem Fenster als auch von der Straße aus sehen und die verbleibenden Bewohner*innen haben sich dadurch übrigens selbst den Zugang wieder verwehrt. Warum es Support brauchte, um die Tür zwischen Konzertraum und den Privaträumen zu öffnen, scheint angesichts des Provisoriums mysteriös, daraus gar einen Angriff auf Supportstrukturen zu konstruieren, aus den gleichen Gründen lächerlich. In abendlichen “Verhandlungen” über eine*n Vermittler*in wurde vom VH die “ganze Bäckerei”, als Ersatz für den Konzertsaal “angeboten”. Wieso Personen aus dem VH glauben, sie könnten unabgesprochen auch noch über ein anderes, eigenständiges (einzelne personelle Überschneidungen sind in einer Kleinstadt wohl kaum zu vermeiden) Projekt entscheiden bleibt unklar. Aber auch dort war es kurz vorher zu einer Spaltung gekommen und Personen, die in den neuen Vorständen des H/C 159 und des AZ eingesetzt wurden, waren z.T. die gleichen, die die Herausgabe von Unterlagen/ Kontozugängen usw. verweigerten. https://www.az-hafermarkt.org/2022/08/01/einbruch-in-den-konzertraum-verhandlung en-gescheitert/

August 22

Im VH wundert mensch sich, dass gar nicht alle erfreut sind und es wird viel Text und Social Media Arbeit geleistet. In den Texten wird fleißig an dem Narrativ der armen “Opfer” im “AZ” gearbeitet. Es gab 2 Angriffe auf das VH von Menschen, die schon jahrelang Hausverbote im Hafermarkt haben. Schuld sind in den Augen der Vorderhäusler*innen natürlich die Hinter- und Mittelhäusler*innen und deren Supporter*innen die falsche Informationen verbreiten. In lokalen Infokanälen fliegen reihenweise Personen raus, die sich kritisch zu den Vorgängen am Hafermarkt äußern, weil sich Personen aus dem VH für diese Gruppen “verantwortlich” fühlen. https://www.az-hafermarkt.org/2022/08/05/die-geister-die-sie-riefen/

FLINTA, die sich das AZ bei Kneipenabenden mal auf ein Getränk angucken möchten, werden an der Tür abgewiesen, weil sie sich mit den “falschen Leuten” unterhalten, ebenso werden Gespräche mit Bewohner*innen und den FLINTA aus dem h/c 159 verweigert. Das VH plant die große Eröffnungsparty für Anfang September, der Rest des Projekts das alljährliche Sommerfest, dieses Jahr dann eben im Garten.

Es gibt einiges an Texten vom “AZ”, die Bullen heben sich im Vorderhaus gemeldet, um angeblich auf Eigeninitiative hin ihre Hilfe “anzubieten”. https://www.az-hafermarkt.org/2022/08/13/biggest-gang-in-town/

 

September 22

Die Partyvorbereitungen laufen auf beiden Seiten auf Hochtouren. Dem VH fiel ca eine Woche vor der Party auf, dass sie doch gerne den Gartenzugang hätten. Angeblich, um einen Fluchtweg zu bekommen. Da es aber 3 Eingänge in den Konzertraum gibt, ist das natürlich nur vorgeschoben, wohl um sich auch den Garten, bzw. mindestens einen Teil davon zu nehmen. Der eine Eingang, ein großes Garagentor zum Parkplatz, wurde vor vielen Jahren mal von innen mit Matratzen “dicht gemacht” , um die Lärmbelästigung bei Veranstaltungen für die Nachbar*innen zu mindern. Den haben die Vorderhäusler*innen dann ja zum Glück selber noch entdeckt und konnten trotz der bösen Restbewohner*nnen ihre Veranstaltung durchführen.

»Schutzgarten«

Eingeladen waren übrigens Sachsentrance. Die Frage, warum sich Sachsentrance nach dem Outcall gegen HKKPTR so schwammig verhält, wurde sofort mit dem Argument unterbunden. HKKPTR hätte sich vorbildlich verhalten. Btw, was wurde denn eigentlich daraus? Er tritt ja inzwischen wieder auf... Es gab dann richtigerweise eine Veranstaltung vor der Party zu dem Thema. Titel “was tun, wenn scheisse passiert”. In dem Outcall ging es allerdings nicht um sexistisches Angelaber, sondern um einen Vergewaltigungsvorwurf. Kritik an der euphemistischen Formulierung war aber unerwünscht.

IN TECHNO WE CRUST🧉🍾

Wer sich die Gegebenheiten vor Ort übrigens nicht so richtig vorstellen kann, dem sei an dieser Stelle der Artikelhttps://www.az-hafermarkt.org/2022/11/17/und-taeglich-gruesst-der-gartenzwerg/ empfohlen, da gibt es am Ende eine Übersichtsskizze des Geländes. Ob es schlau ist, so etwas auf einer öffentlichen Homepage zu veröffentlichen, darüber lässt sich wahrscheinlich genauso streiten, wie darüber, ob andere Interna dahin gehören. Vor allem, wenn die gleichen Leute, die so etwas auf eine Homepage stellen, laut aufschreien, wenn ähnlich interne Infos in einem Chat mit ca 150 Menschen auftauchen.

Im weiteren Verlauf konnten sowohl die Party im VH als auch das Sommerfest im Garten ohne weitere Vorkommnisse oder Störungen stattfinden. Und ehrlich gesagt, passiert den Rest des Jahres auch nicht mehr viel.

Restjahr 22

Der H/C 159 hat, nachdem jegliche Kommunikationsversuche vom VH abgeblockt wurden, mit anwaltlicher Hilfe den Vorstand des Vereins wieder zurücktauschen

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lassen. Das VH hat die Mietzahlungen an die Stadt 2 Monate ausgesetzt, diese aber rückwirkend bezahlt, nachdem das den anderen Bewohner*innen zufällig aufgefallen war. Das VH zeigt wiederholt eindrücklich, ihr völliges Unverständnis anderen Lebensentwürfen (z.B. Menschen in z.T. prekärer Lohnarbeit, Elternschaft,...) Gerade ihre Kinderfeindlichkeit betonen sie immer wieder, auch in Artikeln auf der Homepage. https://www.az-hafermarkt.org/2022/11/17/und-taeglich-gruesst-der-gartenzwerg/ Die kinderfeindlichkeit der “Szene” ist für Menschen mit Kindern natürlich nichts Neues, dass anscheinend widerspruchslose Abfeiern genau dieser, bis hin zum öffentlichen Beklatschen des Auszugs der “Kleinfamilie” im Januar allerdings sehr befremdlich.

Ciao…

Januar 23

Wie im Artikel oben indirekt angekündigt, versucht das VH mal wieder Verhältnisse zu schaffen, in dem sich an einem Sonntagmorgen ca 9 Uhr ca 15 Personen aus dem VH Umfeld z.T. vermummt und mit Quarzsandhandschuhen ausgestattet im Garten einfinden. Im Nachhinein wird dies als”Kommunikationsversuch” ausgelegt. Die morgens über social media verbreitete Einladung zum Grillen in den Garten war wahrscheinlich nur ein Versehen?! Um 12 gab es ein kurzes Treffen im Garten. Die Forderung des VHs Zugang zum Garten zu bekommen wurde abgelehnt. Die sich im Garten befindlichen Personen aus dem VH aufgefordert diesen zu verlassen, was diese auch taten , um dann allerdings zu versuchen, die Tür zum Konzertraum offen zu halten. Nach mehrmaliger Aufforderung sich aus dem Türrahmen zurück zu ziehen und die Tür zu schließen, wurde dieser Forderung mit Schaum aus einem Feuerlöscher kurz Nachdruck verliehen, von oben gab es dafür Pfeffer aus dem VH. Im Hintergrund gab es jemensch mit Golfschläger und auch die Behelmung einer Person war natürlich eine Überreaktion. Es gab zum Glück keine direkten Angriffe von beiden Seiten. Kurzer Tipp, wenn ihr mal wieder reden möchtet, schickt doch einfach ne sms, einen Brief oder eine vermittelnde Person. Ein Gespräch kurz nach diesem Vorfall zwischen 2 externen Personen zu eben diesem Zweck scheiterte an der fehlenden Kompromißbereitschaft des VHs. Die restlichen Bewohner*innen waren durchaus bereit über einen Gartenzugang zu verhandeln, wenn es dafür auch Zugeständnisse aus dem VH gegeben hätte.

und sonst so?

Es gab zur gleichen Zeit einen Artikel auf Indymedia in dem es anscheinend um Übergriffe im VH oder dem Umfeld ging. Lässt sich nicht so genau sagen. Der Artikel wurde gesperrt und es ist nur die Vorschau zum Artikel zu sehen.

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https://de.indymedia.org › node › 253757

Täter(*innen)schutz im AZ Hafermarkt/ Flensburg | de.indymedia.org

Täter(*innen)schutz im AZ Hafermarkt/ Flensburg Um die betroffenen Personen zu schützen, verzichten wir bewusst auf eine Unterzeichnung dieses Textes. Das seit August bestehende AZ Hafermarkt hat ein Problem! Übergriffiges Verhalten wird nur dann nicht geduldet, wenn die

Interessant ist an dieser Stelle, dass sich das “AZ” ein paar Tage später zum Umgang mit Täter*innen äußert. https://www.az-hafermarkt.org/2023/01/26/umgang-mit-menschen-die-gewalt-ausg euebt-haben/

auch interessant darin die Aussagen über die Bewohner*innen des Hinterhauses, aber dazu gibt es gesondert mehr.

Wie auch immer, es bleibt spannend!